PrEval Studie 4/2025
Wirkungshorizonte von Evaluationen: Zum Uptake von Evaluationen der Extremismusprävention
Marion Lempp
Evaluation in der Extremismusprävention wurde lange primär als Kontrollinstrument verstanden – mit begrenztem Nutzen für die fachliche Weiterentwicklung. Dieser Bericht zeigt anhand von zehn Evaluationen der Sekundär- und Tertiärprävention, dass deren Wirkung weniger von den Ergebnissen selbst abhängt als von der Frage, ob ein echter Uptake gelingt: also die aktive Aufnahme, Akzeptanz und Weiterverwendung von Evaluationserkenntnissen durch Praxis, Politik und Institutionen.
Die Analyse verdeutlicht: Ohne vertrauensvolle Kooperation, eine transparente Kommunikation wissenschaftlicher Interessen und institutionalisierte Schnittstellen bleiben Evaluationen bloß Transfer – Berichte, Empfehlungen, Ablage. Erst, wenn Evaluationsergebnisse in Strukturen, Haltungen und Routinen überführt werden, gelingt eine Transformation.
Daher plädiert die Autorin für eine Evaluationskultur, die Uptake-Prozesse systematisch ermöglicht: mit klar definierten Rollen, kontinuierlicher Rückkopplung und partizipativen Formaten – über den Abschluss der Evaluation hinaus. Nur dann werden Evaluationen nicht nur beurteilen, sondern selbst zum Motor von Qualitätsentwicklung und organisationalem Lernen.
Die Autorin
Marion Lempp ist Kindheits- und Sozialpädagogin. Ihre wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich auf die Evaluation präventiver Ansätze im Bereich Extremismus. Derzeit ist sie freiberuflich mit der wissenschaftlichen Begleitung der Umsetzung der Evaluationsergebnisse des Aussteigerprogramms Islamismus (API) NRW betraut. Weitere Schwerpunkte ihrer Tätigkeit liegen in der Konzeption und Qualitätssicherung von Bildungsmaßnahmen – unter anderem im Rahmen eines Lehrauftrags an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg.
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